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Armas Launis (1884–1959):

Nocturno

Armas Launis war Komponist, Forscher und Sammler von Volksmusik, Musiklehrer und Journalist. Diese verschiedenen Lebensbereiche hatten aufeinander großen Einfluss. Vornehmlich ist er bekannt als Opernkomponist sowie Sammler von Volksliedern und samischen Gesängen. Launis’ am häufigsten aufgeführte Opern waren seine ersten Opern Die sieben Brüder (Seitsemän veljestä, 1913) und Kullervo (1917). Launis trat vom finnischen Musikleben zurück, als er 1930 nach Frankreich zog. Der Großteil seiner Opern wurde während seiner Lebenszeit gar nicht aufgeführt, manche blieben unvollendet. Die einzige auf Platte aufgenommene Oper war die in den 1920er-Jahren fertiggestellte Aslak Hetta.

Auch viele seiner kleineren Werke blieben im Archiv, wie zum Beispiel die zwei Stücke für das Klavierquartett: Das Klavierquartett g-Moll und die Nocturno für das Klavierquartett. Es gibt nur sehr wenige kürzere Charakterstücke für ein Klavierquartett, und in dem Sinne ist Launis’ Nokturne eine interessante Ergänzung zu dem Repertoire des Ensembles. Die Atmosphäre der Nokturne ist träumerisch, sogar verschlafen. Die Komposition ist rondoförmig: das Thema des Anfangs ist ein wiederkehrender Formteil, der sich mit anderen Teilen abwechselt. Die ungewöhnliche 15/8 Taktart bringt eine etwas eigenartige Stimmung zum Stück. Die kurze Komposition bringt keine große Höhepunkte mit: sie versinkt in ihre Träume und verschwindet in die Stille.

© Terhi Dostal 2009